Frauen – jenseits vom Herd
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Hingabe
Ob Qi Gong, Yoga, Meditation oder Gebet in der Kirche – Frauen sind äußerst empfänglich für übersinnliche Gedankenwelten. Engel- und Heiligenverehrung, Wahrsagerei, Zauberkünste und Aberglauben, Amulette und esoterische Kulte waren und sind durch alle Jahrhunderte ein eigener Wirtschaftszweig, aber auch Lebenshilfe für Menschen auf der ganzen Welt. In der Vergangenheit fielen Tausende wegen der falsch verstandenen „Hexerei“ der Inquisition zum Opfer.
Teresa von Avila
28.3.1515 – 4.10.1582
Teresa Sánchez de Cepeda y Ahumada entstammt einer jüdischen Familie, die aufgrund der Reconquista zum Christentum konvertiert war. Zwanzigjährig trat die von Kind an sehr kommunikative und charismatische Teresa in den Karmel von Avila ein, wo sie zwei Jahre später schwer erkrankte. In dieser Zeit wurde sie durch die Lektüre eines Buches in dem von ihr schon lange geübten „inneren Beten“ bestärkt. Sie fiel in eine dreitägige todesähnliche Starre und wäre beinahe bestattet worden. Danach war sie drei Jahre gelähmt und geriet in eine religiöse Krise. Mit 39 Jahren erfuhr sie ihre „Zweite Bekehrung“, erlebte Visionen und mystische Verzückungen und begann, ihre Biographie und Glaubenslehre niederzuschreiben.
1560 gründete Teresa zusammen mit Gleichgesinnten in Avila ihr erstes eigenes Kloster der „Unbeschuhten Karmelitinnen“, dem noch 16 weitere folgen sollten. Ihre Ziele waren ein geschwisterlicher Lebensstil, Sanftmut und eine intensive Freundschaft mit Gott – im Gegensatz zum damals in der Kirche gängigen Rigorismus.
Teresa – Mystikerin, Ordensgründerin, Reformerin, Kirchenlehrerin, zur Schutzpatronin von Spanien ernannt und 1622 heiliggesprochen, Ehrendoktor der Universitäten Salamanca und Avila – ist eine der bedeutendsten Autorinnen über das innere Gebet. Ihre Schriften zu diesem Thema sind innerhalb der mystischen Theologie einzigartig