Frauen der Welt

Japan

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Sei Shōnagon
ca. 966 – 1025

Sei Shōnagon entstammte der Gelehrtenfamilie Kiyohara. Ihr Vater, Kiyohara Motosuke, war ein berühmter Dichter. Sie ging zunächst eine Ehe ein und bekam einen Sohn. Im Jahr 993 trat sie am kaiserlichen Hof in Kyoto in Dienst als Hofdame der Kaiserin Teishi, der Gattin des Kaisers Ichijō. Sie zeichnet sich durch Bildung und eine feine Beobachtungsgabe aus, die auch in ihren Werken zum Ausdruck kommen. Der von ihr gegründete Zuihitsu-Stil beschreibt Alltagsgeschichten aus dem Kaiserhof, scheinbar unwichtige Kleinigkeiten, sogar Klatsch und eigene Erlebnisse. Ihre Werke tragen dadurch viel zum Verständnis der Kultur ihrer Zeit bei.
Zehn Jahre lang, von 1001 bis 1010, führte sie ein Tagebuch unter dem Titel makura no sōshi (Skizzenbuch unter dem Kopfkissen, dt. „Kopfkissenbuch“), das zu den Klassikern der japanischen Literatur zählt.

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